Katze Kedi hatte Glück im Unglück! Sie wurde gelähmt aufgefunden...
Wir
gehen davon aus, dass sie einen Unfall gehabt hat oder sie jemand
schlimm getreten oder sogar geschlagen hat. Auf jeden Fall konnte sie
ihre Hinterbeine anfangs gar nicht bewegen...aber nach einiger Zeit
kamen die Gefühle in den Beinen zurück und nach und nach fing sie auch
wieder an zu laufen. Am Anfang noch sehr wackelig ohne jegliche
Kontrolle, aber die kleine Kämpferin übte und übte und hat sich nun so
weit entwickelt, dass sie sogar wieder Kratzbäume erklimmen kann! Sie
läuft immer noch "unrund" und hat Koordinationsstörungen (Ataxie) der
Hinterbeine zurück behalten … und das wird wohl auch immer so bleiben,
aber damit kann sie sehr gut als reine Wohnungskatze leben!
Kedi
ist sehr scheu und vertraut Menschen überhaupt nicht. Ob sie so
schlimme Erfahrungen gemacht hat mit Menschen oder es ein einfach nie
kennen gelernt hat, wissen wir nicht...
Leider ergab der
Bluttest, dass Kedi auch noch FIV positiv ist. FIV ist kein Todesurteil
und auch braucht man sich wegen der eventuellen Ansteckung auf andere
Katzen keine großen Sorgen machen. Dazu gibt es mittlerweile diverse
Studien, die belegen, dass FIV positive Tiere nicht allein bzw. nur mit
anderen positiven Tieren zusammen leben dürfen! Bei sozialen und
kastrierten Katzen ist der Übertragungsweg der Krankheit quasi
ausgeschaltet und geht gegen Null.
Kedi
lebt in ihrer Pflegstelle auch mit nicht positiven Katzen zusammen und
die Pflegestelle hatte über Jahre gemischte Katzengruppen und gibt hier
gern weitere Auskünfte was hier beachtet werden sollte, insbesondere bei
der Vergesellschaftung!
Nun lebt Kedi bereits seit fast 3 Monaten auf ihrer Pflegestelle und entwickelt sich entgegen aller Vorstellungen sehr gut!
Die
Pflegestelle hat Erfahrung mit scheuen Katzen, aber Kedi ist wirklich
ein ganz besonderer Fall! Sie war anfänglich absolut nicht zugänglich
und geht auch "nach vorne" zu ihrer Verteidigung. Mit viel Geduld ist
sie nun aber so weit, dass sie sich unbefangen im Haus bewegt und ihrer
Pflegestelle soweit vertraut, dass sie bis auf 2-3 cm beim Füttern heran
kommt und auch entspannt dabei sitzen bleibt, wenn sie frisst oder man
auf sie zugeht, wenn sie irgendwo sitzt oder schläft. Sie kommt auch
angelaufen, wenn man sie ruft und reibt sich dann an der
Wohnungeinrichtung und demonstriert mit ihrer Mimik eindeutig
Wohlwollen...Was sie aber absolut nicht möchte ist angefasst werden! Das
zeigt sie dann auch äußerst eindrucksvoll mit bösem Fauchen und
Pfotenhieben. Da sie aber, in doch recht kurzer Zeit, nun schon so tolle
Fortschritte gemacht hat, geht die Pflegestelle davon aus, dass sie
irgendwann auch soweit sein wird, dass man sie streicheln kann. Wie
lange es bis dahin noch sein wird...das kann allerdings niemand sagen!
Kedi
ist ansonsten eine Katze mit ganz besonderem Charme, die auch sehr gern
alles kommentiert. Besonders, wenn sie Hunger hat! Dann hat sie immer
etwas schlechte Laune und fordert ihr Futter lautstark ein und folgt dem
Pflegefrauchen auf Schritt und Tritt. Wenn sie sich dann aber ihr
kleines Bäuchlein vollgeschlagen hat, dann ist sie sehr zufrieden und
auch wieder zugänglicher!:)
Sie lebt in der Pflegestelle mit 9
Katzen und 4 Hunden zusammen. Die Hunde fand sie von Anfang an in
Ordnung und hatte gar keine Angst...was für eine Straßenkatze doch eher
ungewöhnlich ist!? Mit den anderen Katzen brauchte sie eine Weile um
warm zu werden. Sie mag nicht jeden/jede andere Katze, akzeptiert diese
aber solange sie sie in Ruhe lassen. Mittlerweile fängt sie aber doch an
Freundschaften zu schließen und auch mit dem/der ein oder anderen zu
spielen. Insgesamt spielt Kedi sehr gern und jagd liebend gern ihre
"Maus mit Stimme" oder Bällchen...da sind die Beine manchmal gar nicht
schnell genug und sie verliert ab und zu die Kontrolle. Aber sie rappelt
sich gleich wieder hoch und tobt weiter.
Insgesamt kommt sie gut
zurecht mit ihrer Behinderung. Sie hat so gut wie keine Sprungkraft in
den Hinterbeinen, zieht sich aber mit den Vorderpfoten überall hoch oder
nutzt die Treppchen, die in der Pflegestelle überall stehen, da dort
noch weitere behindere Katzen leben. Kedi sollte möglichst ebenerdig
leben, da Treppen steigen für sie sehr gefährlich ist aufgrund ihrer
Koordinationsfähigkeiten und sie häufig umfällt oder wegrutscht. Auch
muss bei dem Toilettengang etwas darauf geachtet werden, dass sie eine
Katzentoilette bekommt, die Ataxiekatzen geeignet ist mit tiefem
Einstieg. Es kann auch ab und zu mal etwas daneben gehen beim
Toilettengang oder sie fällt durchaus auch mal in der Toilette
um...dessen sollte man sich bewußt sein, dass Kedi etwas mehr Aufwand
bedeutet!
Den
ersten Tierarztbesuch hat Kedi bereits hinter sich bringen müssen. Was
für alle Beteiligten keine angenehme Sache war, denn Kedi war äußerst
wehrhaft. Ihre Zähne deuten darauf hin, dass sie ein Unfallopfer ist.
Ihr fehlen bereits einige Frontzähne...auch ein Schneidezahn, deshalb
hängt ihr auch oft sie Zunge aus dem Mäulchen.
Kedi ist eine ganz
besondere Katze für Katzenkenner, denn sie weiß genau was sie will und
was nicht. Und sie braucht Menschen, die sie ersteinmal kommen lassen!
Aber wer sich auf diese kleine Maus einlässt und sie richtig
kennenlernt, der wird ganz schnell sein Herz verlieren!
Die Maus
hat in den letzten Tagen große Fortschritte gemacht- Wenn sie abgelenkt
ist (zb beim Fressen ), darf ihr Pflegefrauchen sie schon kurz
streicheln, ohne, dass sie wegläuft . Wir sind guter Dinge, dass es
nicht mehr lange dauert und sie sich richtig streicheln lässt.
Kedi lebt derzeit auf ihrer Pflegestelle in 25436 Tornesch - Großraum Hamburg.
Kedi ist kastriert, gechipt und komplett geimpft. Leider wurde Kedi positiv auf FIV (und negativ auf FeLV) getestet.
Weitere Informationen: TSV Gemeinsam für Tiere e.V., http://www.gemeinsamfuertiere.de
Kontakt: Telefon 0521 - 94 93 74 19 oder per E-Mail an katzenvermittlung@gemeinsamfuertiere.de
Direktlink: https://gemeinsamfuertiere.de/zuhause-g ... /kedi.html Hier gibt es auch ein kleines Video von ihr (noch aus der Türkei).